Reisetagebuch Sommer 1999

Samstag, 19. Juni 1999

VW-Bus vollpacken mit allem möglichen Zeug, von dem man so annimmt, daß man es in vier Wochen Urlaub brauchen könnte. Dann kommt Herbert,
ein eheamliger Studienkollege von mir, und bringt noch mehr Zeug, von dem er annimmt, daß er es in vier Wochen Urlaub brauchen kann.

Start in Frankfurt / Main gegen 12:30. Kilometerstand: 307782 km. Das Wetter ist ok.

Erste Pause bei Kassel. Es sind die ersten Ölspritzer auf der Heckklappe zu sehen.
Etwas Öl ist auch unter dem Auto. Hmmm ??!? Nunja, erstmal geht es weiter...

Rastplatz "Allertal-Ost": Es ist mehr Öl an das Heck gespritzt und es sieht gar nicht so gut aus. Der Schlauch zwischen Turbolader und Ölwanne ist undicht. Wir rufen den ADAC. Der Straßenwachtfahrer vermittelt uns eine Werkstatt. Einen Ersatzschlauch gibt es hier aber auch nicht, dafür eine provisorische Reparatur mit einem Stück Schlauch und zwei Kabelbindern. Bis zum Campingplatz "Ritzebüttel" (Nortorf bei Neumünster, Platz mit gutem Restaurant!) schaffen wir es heute bestimmt nicht mehr und so bleiben wir hier in der Nähe auf einem Campingplatz.

(411 km)

Sonntag, 20. Juni 1999

8 Uhr wecken! Aufstehen! Frühstück bei schönem Wetter draußen. Los geht's!
Das Wetter hält sich nicht lange. Es regnet, schüttet und regnet zur Abwechslung wieder. Das Öl scheint im Motor bleiben zu wollen!
Die Fahrt geht weiter nach Norden: Hamburg, Elbtunnel, quer durch Schleswig-Holstein, Flensburg, durch Dänemark nach Hirtshals.
Kurz vor Hirtshals bessert sich das Wetter und wir erleben noch einen tollen Sonnenuntergang auf dem Campingplatz in Hirtshals
(57°35,298'N, 9°56,750'E). Der Campingplatz liegt wunderschön am Skagerak, man hat einen Blick über das Meer nach Norden, wo es in der ganzen Nacht noch einen Schimmer von Licht gibt.
Abendessen: Frikadellen, Pilze, Nudeln dazu Jever und Elephant-Øl (dänisches Starkbier).

(628 km)

Campingplatz in Hirtshals
 

Skagerak

Montag, 21. Juni 1999

Der Wecker schmeißt uns um 7:00 Uhr aus dem Bett! Schnell duschen und fertigmachen und los zum Fährhafen. Das Wetter ist prima. Sonnig.
Um 9:00 Uhr beginnt die Verladung und um 10:00 Uhr stechen wir in See. Natürlich in der Cafeteria sitzend. Nach einem kleinen Frühstück (es muß ja noch Platz im Magen für die Buffet-Futterei heute Mittag bleiben) gibt es eine Schiffsbesichtigung, denn die "Color-Festival" kennen wir noch nicht. Das Schiff ist groß, gut eingerichtet, komfortabel und relativ ruhig.
Um 12:00 Uhr gibt es Mittagessen: Buffet. Prima. Lecker. Vollgefuttert!
Leider hält sich das gute Wetter nicht, es regnet.
Vor Oslo hört es aber wieder auf zu regnen und gegen ca. 18:30 laufen wir Oslo an.
Weiter geht es auf der E6, erst mal aus Oslo raus, bis kurz hinter Hamar. Dort landen wir, wie im letzten Jahr, auf dem Campingplatz "Samuelstuen". Die Rezeption schließt gegen 21:00 Uhr. Wir haben es gerade noch geschafft. Das Wetter ist kühl aber trocken.
Abendessen: Oberhessischer Preßkopf, Landjäger, Camembert, Brot aus Deutschland dazu Jever.
Um 23:15 Uhr ist es noch richtig hell!

(175 km)

Color Festival

Ankunft in Oslo

Dienstag, 22. Juni 1999

Zuerst versuchen wir in Lillehammer Ersatz für den Ölschlauch zu bekommen. Es gab allerdings keinen. Also weiter mit dem geflickten Teil, es ist noch dicht.
Auf der E6 geht es weiter nach Norden in das Dovrefjell (Fjell = Gebirge). Hier gibt es außer Waffeln in der "Dovre Gubbenhall" noch einige Fotomotive.
Der erste Schnee ist zu sehen. Das Wetter ist größtenteils brauchbar.
In Trondheim versuchen wir nochmal einen Ölschlauch zu bekommen: Fehlanzeige.
Dann wollen wir doch wenigstens noch etwas nach Norden kommen. Wir landen auf dem Campingplatz in Steinkjer (64° 1,353'N, 11° 30,272' E).
Abendessen: Hackfleich mit Zwiebeln, Hackbratenfix und Sambal-Olek, dazu frische Champignons und Nudeln. Und natürlich Jever.

(503 km)
 

Dovrefjell

Mittwoch, 23. Juni 1999

Wieder um 8:00 Uhr wecken, man gewöhnt sich so langsam dran...
Nach der üblichen Morgenprozedur und dem Frühstück hält plötzlich ein Auto neben uns, zwei Männer steigen aus und fragen uns ob wir Englisch sprechen. Dann stellt sich heraus, daß sie für die hiesige Zeitung Touristen interviewen. Für unsere, sicherlich etwas ungewöhnlichen, Reisepläne begeistern sie sich und  haben jetzt bestimmt einen schönen Artikel und ein paar Fotos von uns.
Weiter geht es auf der E6 nach Norden bei überwiegend schönem Wetter. Selbst in Mosjøen regnet es nicht, Herbert kann es kaum fassen, das hat er noch nie erlebt!  Nach einem Einkauf fahren wir sofort weiter bevor es doch noch regnet.
Weiter geht es auf der E6 nach Norden über das Korgfjell, Mo i Rana, Saltfjellet (Polarkreis, kurzer Stop am Polarkreiszentrum  (66°33,102' N, 15°19,278'E)) auf den recht gemütlichen Campingplatz "Polar-Camping" , etwas nördlich des Polarkreises.
(66°49,229'N, 15°590'E)
Abendessen: Rinder- und Schweinesteaks vom Grill. Dazu Jever. Nachtisch: Pfirsische.
Jetzt regnet es doch noch...

(480 km)

Der Polarkreis ist erreicht
 

Polarkreiszentrum (Es gibt alles was den Touristen freut)

Donnerstag, 24. Juni 1999

Es schüttet fast den ganzen Tag.Wir fahren auf der E6 weiter nach Norden. Einzige Abwechslung: Die Fährfahrt von Bognes nach Skarberget.
Dann gibt es noch einen kurzen Stop in Narvik. Es ist kalt und regnerisch.
Übernachtung auf dem Campingplatz in Bardu.
Abendessen: Kjøttboller (ähnl. Frikadellen),  Klöße, Rosenkohl.

(372 km)

Freitag, 25. Juni 1999

Wir wollen so gegen Mittag starten. Große Überraschung: Der Motor dreht sich nicht mehr! Anlasser und Batterie scheiden aus, irgendwie ist das Ding fest! Oh je! Was nun? Es kommt ein NAF-Abschlepper (NAF = Norwegischer Automobilclub) und bringt uns in die nächste Werkstatt. Einige Versuch ergeben: Da ist Wasser drin, evtl Zylinderkopfdichtung defekt. Gleich reparieren geht nicht, am nächsten Donnerstag hat man Zeit für uns. Wir lassen den Bus zur Reparatur hier und fahren mit einem Mietwagen (VW-T4 Caravelle TDI) weiter nach Tromsø. Dort sind wir für zwei Nächte (Nacht? Taghell!) im "Skipperhuset Pensjonat" in der Storgata, mitten in der Stadt,  untergekommen.
Abendessen: Pepes Pizza. (69° 38,8 'N, 19°0,9'E)
Danach noch ein Stadtrundgang mit Schiffsbesichtigung gegen Mitternacht: Das Hurtigrutenschiff der neuen Generation "Kong Harald" liegt am Kai.

(170 km)

Samischer Souvenirladen an der E6
 

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Klaus-Dieter Friedrich , 26.9.1999    Datenschutzerklärung