Sommer 2001

Samstag, 28. Juli 2001

Heute ist es nun endlich wieder soweit! Eine neue Reise nach Norwegen beginnt. Mein VW-Campingbus (19 Jahre alt, 338676 km) ist startklar. Gegen 12:30 Uhr starte ich bei heißem Sommerwetter nach der üblichen Packerei und hole meinen Mitfahrer, Herbert, zu Hause ab. In den letzten Jahren haben wir schon einige Reisen nach Norwegen gemeinsam unternommen und sind inzwischen ein eingespieltes Team. Das Einpacken der restlichen Sachen dauert nicht lange und los geht es.

Der erste Reisetag ist diesmal nicht so spannend, das ist auch gut so, denn wenn er spanned ist, hat das immer mit irgend einem Problem am Auto zu tun und das wünschen wir uns eigentlich gar nicht so sehr. Die Autobahn ist relativ frei und so kommen wir gut nach Norden voran und erreichen am Abend unser Ziel, der von den letzten Jahren bekannte Campingplatz "Ritzebüttel" in Nortorf bei Neumünster in Schleswig-Holstein.

Campingplatz "Ritzebüttel" in Nortorf

Gegen 21:00 Uhr sitzen wir im gemütlichen Restaurant am Platz. Nach Büsumer Krabbensuppe und Schweinelendchen im Speckmantel untersuchen wir noch experimentell den Unterschied zwischen Holsten- und Krombacher Pils. Das Ergebnis der Untersuchung  ist leider in Vergessenheit geraten.

Fahrstrecke: 575 km
 

Sonntag, 29. Juli 2001

Wieder keine besonderen Vorkommnisse. Wir fahren geradeaus durch Dänemark nach Hirtshals. Wetter ist ok, etwas kühler als gestern.
Grill aufbauen - Würste grillen - Jever trinken.

Fahrstrecke: 447 km
 

Montag, 30. Juli 2001

Oh je! Der Wecker steht auf 5:30 Uhr!!! Und das im Urlaub!!!

Wir werden auch tatsächlich wach und schaffen es - ohne Frühstück - den Campingplatz um 6:30 Uhr zu verlassen. Um 7:00 Uhr müssen wir spätestens zur Verladung an der Fähre sein. Um 8:00 Uhr startet die Color-Line-Fähre "Christian IV" mit uns in Richtung Norwegen. Ziel: Kristiansand. Jetzt ist unsere wichtigste Aufgabe am Frühstücksbuffet ordentlich zuzulangen.

Um 12:30 Uhr erreichen wir Kristiansand und fahren dann auf der Reichsstraße Nr. 9 auf den Campingplatz in Hornnes (südl. Evje). Diesen Platz kenne ich nun schon seit 17 Jahren und wir kommen hier immer wieder gerne her. Er liegt am Wald direkt an der Otra, die hier einen kleinen See bildet, und ist richtig gemütlich.

Hier treffen wir auch noch, wie im vergangenen Jahr, Rose-Marie und Hartmut, die schon eine Woche mit ihrem Wohnmobil in Dänemark, Schweden und Norwegen unterwegs sind und nun die nächsten 1 1/2 Wochen mit uns zusammen durch Südnorwegen fahren wollen.

Abendessen: Steaks vom Grill, Herbert hat eine prima Marinade gemacht!

Fahrstrecke: 60 km

 Campingplatz in Hornnes
 

Dienstag, 31. Juli 2001

Nach dem entsetzlich frühen Aufstehen gestern wird heute richtig ausgeschlafen. Das Wetter ist wie gestern: Teilweise blauer Himmel, weiße Wolken, manchmal Sonne, manchmal kühler Wind.

Einzige Autofahrt heute: Nach Evje zum Einkaufen und zurück nach Hornnes.

Wir bleiben faul auf dem Campingplatz und bauen die Amateurfunkantenne (4,90 m langer Stab an der Heckklappe des VW-Busses) auf. Auf 14 MHz gelingen einige Verbindungen und  über Ralfs Gateway "DA5UDK" in Idstein (Taunus) können wir in PACTOR ein paar Mails an Freunde abschicken. Moderne Urlaubsgrüße - Postkarten sind out. Auf 10 MHz habe ich eine gute PACTOR-Verbindung nach Frankfurt zu Thomas, DL3EL, und das geht sogar mit der reduzierten Sendeleistung  von nur 10 Watt, ich bin begeistert.

Abendessen nach der Spielerei: Herberts hervorragende "Penne Kalabrese" (hoffentlich habe ich das jetzt richtig geschrieben, geschmeckt hat es!).

Fahrstrecke: 6 km
 

Mittwoch, 1. August 2001

Heute geht es weiter, wir wollen ja nicht nur auf dem selben Campingplatz bleiben, auch wenn es sehr erholsam war.

Wir fahren durch das Setesdal weiter nach Norden auf der Reichsstraße Nr. 9 bis zu einer schmalen Straße, die hinter Rysstad nach Westen abgeht. Dieser folgen wir vorbei an Myklestøyl und Håhellerhytta sowie Børsteinen an das Ende des Lysefjorden. Aufwärts geht es, teilweise bis auf 950 m über NN bis zu einem Berghotel. Von hier aus hat man einen tollen Blick ins Tal auf das Ende des Lysefjorden. Noch toller wäre es allerdings wenn es nicht derart regnen würde und auch etwas weniger Nebel wäre. Man sollte einfach bei besserem Wetter wieder kommen.

Man könnte nun in das Tal nach Lysebotn am Fjord fahren, aber es ist schon etwas spät und das Wetter, wie schon gesagt, auch nicht so toll und so beschließen wir über Åderam und Sinnes auf die Straße 468 zum Campingplatz "Sageneset" bei Tjørhom zu fahren.

Abends gibt es Steaks vom Grill, Herbert hat wieder eine tolle Marinade gemacht, dazu Paprikasalat  und Champignons.

Fahrstrecke: 232 km
 

Donnerstag, 2. August 2001

Wir fahren wieder zurück bis zur Kreuzung und dann auf der Straße Nr. 45 durch Sandnes nach Stavanger.

Unser Hauptziel in Stavanger ist das "Norsk Oljemuseum" (Norwegisches Ölmuseum). Wir wollen heute mehr über das komische Zeug, "Diesel" genannt, lernen, das der VW-Bus so gierig verschlingt und uns dafür in Norwegen rumfährt. Hier kann man einiges über die Entstehung des Erdöls erfahren sowie über die Techniken der Bohrplattformen mit denen es aus dem Boden der Nordsee geholt wird. Es ist recht interessant für uns und wir halten uns hier auch den größten Teil des Tages auf. Dann schauen wir uns natürlich auch noch ein bischen in Stavanger um. Es gefällt uns gut hier, es erinnert ein wenig an Bergen.

Norsk Oljemuseum in Stavanger

Stavanger

Stavanger

Von Stavanger aus bringt uns eine Fähre in etwa 40 Minuten nach Tau. Von dort aus fahren wir auf der Straße Nr. 13 durch Jørpeland auf den Campingplatz am Prekestolen. Wir sind nun also fast wieder am Lysefjorden, allerdings am anderen Ende.
Das Wetter ist wieder etwas besser. Abgesehen von ein paar einzelnen Tropfen heute morgen hat es wenigstens nicht geregnet. Es ist kühl.

Und wieder das Abendessen im Bus: Nudeln, Hackfleisch, Rosenkohl. Nachtisch Erdbeeren.

Fahrstrecke: 108 km
 

Freitag, 3. August 2001

Eigentlich wollten wir heute mit dem Schiff durch den Lysefjord fahren und den Prekestolen bestaunen. Da es aber am Morgen schon regnet geben wir diesen Plan auf und fahren auf der Straße Nr. 13 zurück durch Jørpeland und Tau nach Hjelmeland. Weiter mit der Fähre über den Jøsenfjorden nach Nesvik und weiter auf der Straße  Nr. 13 nach Sand. Dort werden die Verpflegungsvorräte ergänzt.. Das ist aber nichts besonderes, Einkaufen gehen wir jeden Tag. Besondere Sorge bereitet uns unser Biervorrat. Am Wochenende ist die Beschaffung von Nachschub schwierig. Außerdem plant Herbert für heute Abend "Penne Carbonara" und dafür brauchen wir Eier, Sahne und Speck.

Nach einem ausgiebigen Einkauf fahren wir weiter auf der Straße 13 bis wir in Horda auf die E134 kommen, der wir ein Stück nach Røldal folgen. Hier geht es auf den bereits aus vielen Jahren bekannten Campingplatz an der Stabkirche.

Leider regnete es fast den ganzen Tag und alles ist platschnaß. Die Gegend ist aber spektakulär und wir wollen die Fahrt irgendwann bei gutem Wetter wiederholen.

Abendessen: Die schon erwähnten "Penne Carbonara".

Fahrstrecke: 178 km
 

Samstag, 4. August 2001

Es regnet tatsächlich nicht!

Gleich nach dem Frühstück, also so kurz nach 13:00 Uhr, starten wir in das Røldalsfjellet (Straße Nr. 13). Natürlich wird der Tunnel auf der alten Straße umfahren. Wir waren zwar in den vergangenen Jahren schon oft hier, aber vielleicht ist gerade das der Grund dafür, daß wir an dieser Gebirgslandschaft einfach nicht vorbeifahren können. Es gibt natürlich die obligatorischen Stops, schon alleine zum Fotografieren. Es könnte ja sein, dass sich gegenüber den Bildern aus den Vorjahren etwas verändert hat...

Wolle im Røldalsfjellet

Mittagspause

Røldalsfjellet

Weiter geht es auf der Straße Nr. 13 zum nächsten Touristenhalt, dem Låtefossen. Nach den touristisch wertvollen Fotos fahren wir weiter nach Odda. Hier ist wieder Einkaufen angesagt, schließlich dürfen die Vorräte nicht knapp werden! Um nicht in jedem Jahr die selbe Straße zu fahren benutzen wir diesmal die Straße Nr. 550 und fahren entlang des Størfjorden nach Utne zur Fährstation. Über den Hardangerfjord bringt uns die Fähre nach Kvanndal. Fährfahrten machen immer besonders viel Spaß, das darf man sich einfach nicht entgehen lassen. Es ist richtig schade, dass immer mehr Fährverbindungen in Norwegen eingestellt und durch Tunnel  durch die Berge ersetzt werden. Sicherlich erleichtert das den Leuten, die hier wohnen, das Leben. Wer mag schon immer auf Fähren warten wenn im Alltag nicht viel Zeit ist, aber für uns sind die Fähren spannender. Außerdem regnet es immer noch nicht und die Landschaft am Hardangerfjord ist richtig toll. Wir genießen die Fährfahrt.

Låtefoss

Auf der Straße Nr. 7 fahren wir weiter nach Granvin und hoffen auf eine tolle Gebirgsstrecke nach Bruravik doch dann kommt die Ernüchterung: Es geht wirklich durch das Gebirge - durch einen langen Tunnel. Nun ja. Siehe oben.

Von Bruravik fahren wir mit der Fähre nach Brimnes über den Eidfjorden und landen bei Eidfjord auf dem uns auch schon gut bekannten Campingplatz "Sæbø". Der Platz liegt ganz toll an einem See zwischen den Bergen.

Campingplatz "Sæbø" bei Eidfjord

Abendessen: Statt Hirsch, Rotkraut und Kartoffeln gibt es Rentier (scharf) Rosenkohl und Semmelknödel - nach Art des Campingbusses!

Fahrstrecke: 131 km

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Klaus-Dieter Friedrich, Oktober 2001        Datenschutzerklärung