Sommer 2001

Donnerstag, 16. August 2001

Nach dem Frühstück und dem morgentlichen Infomeeting sehen wir einen Film über Eisbären. Wie schafft man es eigentlich solche Aufnahmen zu machen? Wie hat es der Kameramann nur geschafft nicht von der Bärenmutter aufgefressen zu werden? Wie filmt man eigentlich einen Eisbären unter Wasser? Wissen hungrige Eisbären wie Kameramänner schmecken?

Inzwischen sind wir um die Südspitze Spitsbergens (kein Tippfehler, norwegische Schreibweise der Hauptinsel), dem Sørkapp,  herumgefahren und befinden uns im südlichsten Fjord der Hauptinsel, im Hornsund. Am Ende des Fjords (Brepollen) bestaunen wir die Gletscher. Es ist faszinierend! Wunderbares Licht! Traumhafte Gegend! Viel Eis im Wasser! Bartrobben!

Im Hornsund

Gletscher Brepollen

Nach dem Mittagessen landen wir mit den Booten in Treskelen an der Adriabukta  (77° 1.284' N 16° 10.865' E). An unserem Landeplatz befindet sich eine Trapperhütte, die zur großen Überrachung (auch der unserer Guides) bewohnt ist. Wir wandern entlang der Küste bergauf und bergab. Leider verschlechtert sich das Wetter. Kalter Wind und etwas Regen versuchen uns den Spaß zu verderben, aber ohne Erfolg. Auch die Rückfahrt auf den Zodiacs zur Polar Star wird etwas feucht. Durch die Wellen und den Wind ist es schwierig die Boote anzulanden und so bleibt uns schon beim Einsteigen etwas Seewasser nicht erspart. Was noch trocken ist wird auf der Fahrt zur Polar Star noch etwas mit Salzwasser geduscht. Wassertemperatur Null Grad, Luft vier bis fünf Grad! Ein Bootsführer: "That is no holiday! That is expedition!!!". Es macht trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb,  einen Riesenspaß. Vielleicht sind es gerade auch diese Momente, die mich wieder hierher treiben. Aber irgendwie freue ich mich schon auf eine warme Dusche auf dem Schiff.

Landung in Treskelen

Eine bewohnte Trapperhütte

Das Wetter verschlechtert sich etwas

Nach dem Abendessen hören wir einen interessanten Vortrag von Arne O. Holm, dem Redakteur der "Svalbard Posten", über das Leben der Menschen in der Arktis.

Dann gibt es gleich noch eine Zodiaclandung als Abendaktivität. Wir sind immer noch im Hornsund und landen an der Burgerbukta in Gnålodden (77° 1.049' N 15° 53.260' E). Hier gibt es einen Vogelfelsen mit Dreizehenmöwen und die Trapperhütte von Odd Ivar Ruud  zu sehen. Er war einer der letzten Eisbärjäger auf Svalbard. Eine Abendlandung (ca. 22:30 Uhr) hat schon wegen dem besonderen Licht einen ganz besonderen Reiz. Es sind die letzten Tage der Mitternachtssonne hier oben in der Arktis. Weit im Süden, so zum Beispiel in Nordnorwegen am Nordkap, wird es schon lange in der Nacht wieder dunkel. Bei uns steht die Sonne um Mitternacht ganz tief über dem Meer.

Trapperhütte Gnålodden
 

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Klaus-Dieter Friedrich, Oktober 2001        Datenschutzerklärung