Sommer 2001

Mittwoch, 15. August 2001

Über Nacht (wieso eigentlich Nacht??) sind wir südwärts gefahren und befinden uns nun vor der Insel Edgeøya.

Gleich nach dem Frühsück sehen wir den ersten Eisbären! Man braucht zwar das Fernglas um an dem weißen Fleck in der Landschaft etwas eisbärenartiges zu erkennen, aber immerhin: Ein Bär!

Um den Bären besser beobachten und vielleicht sogar fotografieren zu können werden die Zodiacs zu Wasser gelassen. Mit den Booten nähern wir uns der Küste von Edgeøya (77° 28.272' N 23° 0.867' E). Nun kann man ihn vom Boot aus gut beobachten und es gelingen auch mit dem Teleobjektiv ein paar Fotos, auf denen er allerdings nicht all zu groß ist. Eine Landung ist leider zu gefährlich, der Bär könnte vielleicht doch einen wohlgenährten Touristen für sein Frühstück halten.

Spannende Eisbärenbeobachtung

Der weiße Fleck ist der Eisbär!

Wir landen auf der vorgelagerten Insel Halvmåneøya (77° 16.791' N 23° 7.707' E). Hier gibt es eine Trapperhütte, die früher von vielen norwegischen Jägern benutzt wurde, und unheimlich viele Knochen, die überall herumliegen, zu besichtigen. Der berühmte Jäger Henry Rudi, der "König des Polarbären", hat hier vor vielen Jahren unzählige Eisbären geschossen. Auch Teile von alten Eisbärfallen, die seit vielen Jahren nicht mehr benutzt werden dürfen, sind hier zu sehen. Diese Fallen wurden früher mit einer Selbstschußeinrichtung bestückt, die durch das Reißen an einem Köder ausgelöst wurde. Heute ist die Jagd auf Eisbären verboten.

Trapperhütte auf Halvmåneøya

Rest einer alten Selbstschußfalle für Eisbären (rechts wurde das Gewehr montiert, links der Köder)

Wenn man genau hinschaut ist der Boden gar nicht so karg

Wir wandern noch etwas durch die äußerst steinige Gegend und fahren mit den Booten zurück zur Polar Star. Dort wartet das Mittagessen auf uns.

Während der Mahlzeit sind wir um die Südspitze von Edgeøya herumgefahren und ankern nun vor Zieglerøya  in der Bjørnbukta. Wieder geht es in die Boote. Unterwegs erfahren wir, dass ein weiterer Eisbär gesichtet wurde. Als wir uns seiner Insel (77° N 22.326' N 22° 29.890' E) nähern kommt er an den Strand und guckt uns interessiert an. Wir gucken aus ca. 15 m Entfernung aus den Booten interessiert zurück. Es ist faszinierend das größte  Landraubtier der Erde so beobachten zu können. Offensichtlich weiss der Bär nicht so recht was er mit einigen schwarzen Schlauchbooten und diversen merkwürdigen Gestalten darauf anfangen soll und entscheidet sich weiterhin dafür uns anzugucken während wir, wie ordentliche Touristen das so zu tun pflegen, etliche Meter Film belichten.


 

Unser Eisbär!

Da wir uns auch diesem Bären nicht unbedingt als Mahlzeit anbieten wollen verlassen wir ihn wieder und landen auf Andreetangen  (77° 23.267' N 22° 34.026' E). Hier gibt es wieder eine Trapperhütte zu sehen und viel Vegetation.

Andreetangen

Knochen liegen verstreut herum

Eine Trapperhütte in gutem Zustand

Wo wir nun schon einmal da sind landen wir auch noch auf  Delitschøya (77° 23.216'N 22° 27,330 E) und finden dort die Überreste von Tranöfen aus der Walfängerzeit.

Delitschøya

Rückfahrt zur Polar Star, das Abendessen wartet!

M/V Polar Star

Mitternacht im Salon...

...und auf Deck!
 

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Klaus-Dieter Friedrich, Oktober 2001        Datenschutzerklärung