Reisetagebuch Spitzbergen - Grönland - Island   Sommer 2004


Dienstag, 7. September 2004


Unser letztes Frühstück auf der Polar Star. Dann wird es Zeit sich zu verabschieden, von den Guides, von der Crew und unseren Mitreisenden. Als wir von Bord gehen regnet es ganz fürchterlich. Klatschnaß bringt uns ein Taxi zu unserer neuen Unterkunft, dem Gästehaus "Isafold". Es gefällt uns hier sofort gut.  Dann schauen wir uns trotz Regenwetter etwas in Reykjavik um.

Gabi ist ganz unruhig, denn sie beschäftigt seit wenigen Minuten eine neue Idee:  Die Polar Star hat für die nächste Reise, die heute beginnt, über Südgrönland führt  und in Neufundland endet,  noch einige Kabinen frei. Sie ruft in ihrem Büro an und fragt nach Urlaubstagen, will nochmal auf das Schiff und will ganz eilig alles mögliche erledigen und dann finden wir an der Zimmertür im Gästehaus diesen Zettel  vor:



So kommt man also ganz spontan zu einer weiteren 17 tägigen Seereise, Wir haben leider nicht mehr genug Urlaubstage über und bleiben so, wie geplant, in Island.

Wir beschließen dass es besser wäre sich etwas anzuschauen das "drinnen" stattfindet. Wir finden dazu den Hinweis dass es in einem kleinen Kino einen Film über Vulkanismus auf Island gibt, die "Vulcano Show". Das hört sich interessant an und es gefällt uns auch richtig gut. Nachdem wir noch etwas die Geschäfte untersucht und eingekauft haben gibt es Abendessen in einer gemütlichen Pizzeria. Die Pizza ist super, wenn auch mit 1800 ISK (etwa 21 Euro) nicht gerade billig.

Mittwoch, 8. September  2004

Nach dem Frühstück holen wir das bestellte Mietauto ab und starten zu einem Ausflug in die Umgebung von Reykjavik.
Über Mosfellsbær fahren wir auf der Straße Nr. 36 nach Þingvellir am Þingvatn (Wie spricht man eigentlich "Þ" aus? Es ist der germanische "Thorn"-Laut, er wird wie ein stimmloses "th" in engl. "thing" ausgesprochen. "æ" ist in Island übrigens "ai" und nicht "ä"). Auf dem Weg sieht man die Bruchkante zwischen der europäischen und der amerikanischen Kontinentalplatte, die durch Island verläuft. Leider regnet es ganz entsetzlich und der Wind ist auch nicht zu verachten. Wenn man ausssteigt ist man in Millisekunden klatschnaß. Es hilft nur ein komplett wasserdichter Regenanzug.





Weiter geht es auf der Straße Nr. 365 nach Laugarvatn,  dort machen wir eine kurze Mittagspause in einer Tankstelle. Unser nächstes Ziel ist der Geysir, den wir über die Straßen 37 und 349 erreichen. Immerhin regnet es zunächst nicht und so können wir uns den Geysir (nach dem übrigens alle anderen geysire ihren Namen bekommen haben) in Ruhe anschauen. Man muß einige Minuten warten und dann gibt es plötzlich eine etwa 30m hohe Fontaine aus heißem Wasser. In seiner Umgebung gibt es noch diverse andere Stellen wo am Boden das Wasser kocht, Dampf aus der Erde kommt oder Absperrungen sind hinter denen der Boden 100° heiß ist.


















Dann fahren wir weiter auf der Straße 349 und wollen noch den Gullfoss (Wasserfall) besichtigen, der absolut spektakulär sein soll. Spektakulär ist aber auch der Regen, der wieder eingesetzt hat. Es regnet so heftig dass Aussteigen am Wasserfall wahrscheinlich den gleichen Effekt auf uns gehabt hätte wie in den Wasserfall hineinfallen. Wir beschließen den Wasserfall in Ruhe zu lassen und lieber bei einer späteren Islandreise anzuschauen. Über die Straße 35 fahren wir nach Selfoss, auf der 1 nach Hverangerði (Wie spricht man das nun wieder? "ð" ist ein weiches. stimmhaftes "th" wie in "father") und dann auf der Straße Nr. 42 entlang der Küste nach Grindavik. Die Strecke ist super! Viel Lavagestein, die Farben der Natur sind Schwarz und Grün. Wir halten kurz an der blauen Lagune an und beschließen morgen wieder zu kommen. Über die Straßen 43 und 41 geht es zurück nach Reykjavik. Abendessen  gibt es in der selben Pizzeria wie gestern. Pizza oder Nudelgerichte haben, außer dass sie gut schmecken, auch noch den Vorteil furchtbar teuer zu sein. Alles andere ist noch teurer.


Fortsetzung...


Zur Übersicht

Klaus-Dieter Friedrich    Datenschutzerklärung