Reisetagebuch Spitzbergen - Grönland - Island im Sommer 2008

Freitag, 5. September 2008

Nach dem wieder sehr guten Frühstück im Gästehaus und dem Zusammenpacken gibt es einen kleinen Einkaufsbummel. Was könnte für die nächste Zeit noch dringend gebraucht werden? Wenn wir erst auf dem Schiff sind gibt es für eineinhalb Wochen keine Gelegnheit mehr was zu kaufen was wir vergessen haben. Also: Was fehlt noch??? Den Rest der Zeit verbringen wir mit Mittagessen und einem Besuch im Museum. Ein Besuch im Museum lohnt sich, auch wenn man es schon kennt.

Um 16:00 gehen wir an Bord der "M/V Professor Multanovskiy". Die Ähnlichkeit mit der "Professor Molchanov", auf der wir vor zwei Jahren waren, ist groß, wir kennen uns gleich aus. Es ist ein ehemaliges russisches Forschungsschiff für etwa 50 Passagiere. Benannt ist es nach Professor Boris Pompeevich Multanovskiy, der 1876 in Russland geboren wurde und ein berühmter Meteorologe für Langzeitvorhersagen war.

Während wir den Kai von Longyearbyen verlassen und durch den Isfjorden zum Meer fahren gibt es die obligatorische Seenotübung. Alles in die Kabinen, Alarmglocke, alles mit Schwimmwesten an Deck und in die Rettungsboote. Hoffentlich erleben wir das nie im Ernstfall.

Wir verlassen Longyearbyen

Samstag, 6. September 2008

Über Nacht sind wir entlang der Westküste Spitzbergens nach Norden gefahren und sind jetzt vor der "Ytre Norsk Øya", der Äußeren Norwegischen Insel. Das Wetter ist ganz brauchbar. Es ist etwa +1..2 Grad warm (oder kalt, ganz wie man das sieht), es ist nahezu windstill. Es liegt eine dünne Schneeschicht, die zusammen mit dem Nebel, der die Bergspitzen einhüllt, einem äußerst arktischen Eindruck vermittelt. Es sieht wirklich toll aus!!!

Zum ersten Mal auf dieser Reise steigen wir in die Zodiacs (Stabile, leistungsfähige Expeditionsschlauchboote) und landen uaf der Ytre Norsk Øya (79°51.210'N, 11°35.101'E). Wir beobachten einige Küstenseeschwalben, Raubmöven und noch einige andere Vögel, die ich nicht so genau kenne. Zwei Rentiere zeigen sich noch und als besondere Sensation führt eine Kegelrobbe vor wie man als Kegelrobbe korrekt einen Felsen erklimmt und dann wieder im Meer verschwinden kann.

Nach dem Mittagessen (an Bord natürlich) fahren wir mit dem Schiff weiter in den Raudfjorden. In der Hamiltonbukta (79°47.225'N, 11°51.325'E) machen wir eine ausgiebige Schlauchbootfahrt zum Hamiltonbreen. Die Landschaft ist einfach traumhaft, es gibt einen riesigen Gletscher und übarall viel Eis im Wasser. Wir beobachten einen Polarfuchs und, leider in sehr großer Entfernung, einen Eisbären.

Wir fahren weiter nach Nordosten entlang der Küste und nach dem Abendessen erreichen wir den nördlichsten Punkt dieser Reise. Wir überschreiten den 80. Breitengrad und sind nun vor der Insel "Moffen" (80°0.039'N, 14°28.554'E), die von Walrössern bevölkert ist. Man kann sie mit derm Fernglas beobachten, sie gehen einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen nach: Faul rumliegen.

Dann verlassen wir Spitzbergen nach Westen, bzw. Südwesten, Ziel: Nordostgrönland.

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Klaus-Dieter Friedrich , September 2008    Datenschutzerklärung